Grußwort des Regattaleiters
Liebe Teilnehmer und liebe Besucher der 65. Schiersteiner Ruderregatta,
wir haben es gewagt.
Auch wenn tatsächlich die derzeitigen Coronazahlen wieder steigen, wollen wir Euch und vor allem dem Nachwuchs eine Möglichkeit bieten, sich zu messen.
Es ist noch nicht lange her, da sind die Olympischen Spiele zu Ende gegangen. Die Medaillenausbeute im Rudern war enttäuschend und führte zu der ein oder anderen sehr heftig geführten Diskussion.
Sportart übergreifend ist aber festzustellen, dass die Spitzenleistungen deutscher Athleten/innen im Sport rückgängig sind. Das bedeutet nicht, dass die einzelnen gezeigten Leistungen schlecht sind, ich wäre froh, wenn ich jemals nur annähernd so gut gewesen wäre, aber ursächlich ist doch unser Sportsystem hier in Deutschland.
Was ist uns der Sport wert? Was ist es dem einzelnen Athleten wert? Wenn andere rumhängen und cool sind, gehen unsere Sportler/innen bei Regen aufs Wasser.
Sport ist im Moment nicht angesagt und kann auch von immer weniger Jugendlichen durchgeführt werden. Nicht nur wegen Corona!
Wir als Vereine sind gefordert, den jungen Menschen Perspektiven zu geben, sie zu unterstützen und sie zu überzeugen, dass Sport auch unwahrscheinlich viel zurückgeben kann.
Und das hängt nicht unmittelbar mit dem Erfolg zusammen. Sport ist Gemeinschaft, Sport ist das gelebte Miteinander.
Wir als Veranstalter der Regatta, ihr Trainer und Betreuer, wir alle haben es in der Hand, das Positive des Sports und insbesondere des Rudersports zu stärken. Lasst es uns immer und immer wieder versuchen, auch wenn es Rückschläge gibt.
Auf jeden Fall freue ich mich, dass Ihr alle hier seid, auf einer sehr schönen Regattastrecke.
Es freut mich auch, dass unser schwimmendes Bootshaus noch schwimmt und noch nicht untergegangen ist. Wir sind tatsächlich guten Mutes, dass auch irgendwann einmal mit den Planungen zu einem neuen Bootshaus begonnen werden kann. Denn auch das gehört zum Sport dazu. Sport kostet Geld. Wir brauchen die Investitionen in die Zukunft frühzeitig und nicht erst dann, wenn alles zu spät ist. Eine zweite Salzbachtalbrücke brauchen wir hier nicht.
Auch dieses Jahr haben wieder viele Vereine bei uns gemeldet, wenn auch weniger, als in den letzten Jahren. Hier wirkt sich schon Corona aus, mit seinen ganzen Auflagen, die ihr ja auch schon gemerkt habt. Ich bin froh, dass wir mit unserer Stadt und dem Gesundheitsamt hier Fachleute haben, die uns unterstützen. Vielen Dank.
Dank gilt aber auch unserem professionellen Corona-Team im Verein, das immer zielgerichtet handelt. Dank gilt natürlich auch all den anderen aus unserem Verein, die voll und ganz hinter der Regatta stehen. Toll, dass es Euch gibt und ihr das jedes Jahr (fast) wieder auf euch nehmt.
Und zu guter Letzt natürlich auch Dank an die Wettkampfrichter, die das Wochenende hier bei uns verbringen. Freizeitgestaltung, die nicht immer einfach ist!
Ich wünsche allen Teilnehmern/innen faire Wettkämpfe und Danke, dass ihr gekommen seid.
Es grüßt
Thomas Hanfler