Rudern, Regen, Rheintheater - die Pfingstfahrt 2024 ist ins Wasser gefallen (und nicht nur die)
Am 17. Mai 2024 haben sich besonders regenfeste Ruderinnen und Ruderer am Steg des Vereins getroffen, um die erste Ruder-Etappe Biebrich - Bacharach anzutreten. Vier Boote mit 20 Personen sind gestartet. Die erste Pause zum Verschnaufen gab es in Geisenheim. Bis dahin gab es schon ein wenig Regen. Nach der Pause ging es weiter nach Bacharach. Dort sind wir gegen 15 Uhr ziemlich durchnässt und durchgefroren angekommen.
Lieber Michael, wir dachten, die Buchung der Pfingstfahrt beinhaltet neben warmen Temperaturen auch strahlenden Sonnenschein! ;)
Nachdem wir es hier (wenn auch nur knapp!) geschafft haben, die Boote aus dem Wasser zu holen, ohne in den Rhein zu fallen, galt es sich aufzuwärmen. Es gab im Bacharacher Verein eine Doppelbelegung mit dem Verein aus Düsseldorf, weshalb sich einige Biebricher Ruderinnen und Ruderer entschieden haben, den Komfort eines Hotels in Anspruch zu nehmen. Während einige sich nach Kaffee und Tee die Burg näher angeschaut haben, haben andere das durch das Rudern entstandene Kaloriendefizit im Eiscafé wieder ausgeglichen, bevor es abends gemeinsam in ein Restaurant ging.
Die zweite Etappe verlief von Bacharach nach Lahnstein, hier wurden wir mit der Besetzung der Europa verstärkt. Der Steg in Bacharach hielt einige Tücken bereit, sodass es den ein oder anderen Sturz am Steg gab. Auch auf dem Abschnitt Bacharach - Lahnstein hat uns der Regen verfolgt und sich nicht mit Schauern zurückgehalten. Wer hat gesagt, dass das Wetter im Mai immer schön ist?!
Die Schönheit des Mittelrheintals hat jedenfalls nicht enttäuscht! Und bei grauen, tief hängenden Wolken im Regen durch die Lorelei zu rudern, ist zumindest im Nachhinein eine sehr beeindruckende Erfahrung.
Dazu beschreibt Uli passend: „Auch als erfahrene Ruderin hat mich der Abschnitt Binger Loch und Loreley sehr beeindruckt. Durch den hohen Wasserstand war die Strömung reißend und die gut 40ig Kilometer wurden in einer beeindruckenden Zeit zurückgelegt. Ich saß als Bugfrau in der NASPA in diesem Streckenabschnitt und war froh, dass Ruth gesteuert hat, ein C-Boot in diesem Gewässer zu steuern ist eine Herausforderung und ohne Welleneinschlag! Nach dem Steuerwechsel war meine Freude etwas zu früh, da ich als Bugfrau doch eine Welle in den Rücken bekam. Macht nichts, Rücken nass und von oben hat es ja auch geregnet, es ist eben ein Wassersport.“
Die Einteilung der Boote wurde bereits im Vorfeld von erfahrenen Ruderinnen vorgenommen. Pausiert haben wir auch wieder auf ca. der Hälfte der Strecke - in Boppard. Das Anlegen für die Mittagspause war für den ein oder anderen eine deutlich nassere Angelegenheit als geplant.
Nach der Stärkung ging es dann weiter nach Lahnstein. Dort angekommen, gab es erstmal ein ordentliches Stretching mit Uli! Am Abend hat uns Grillmaster Thömi versorgt - das war super! Als Pfingst-Wanderfahrt-Neulinge wurden Uli, Laura und Christine von Erik und Michael getauft. Danach haben wir gemeinsam den Abend bei spannenden Gesprächen und Musik - und sogar dem ein oder anderen Tanz - ausklingen lassen. Übernachtet wurde traditionell gemeinsam beim dortigen Ruderverein.
Durch den Anstieg der Pegel wurde abends entschieden, die Wanderfahrt nicht wie geplant auf dem Rhein fortzusetzen, sondern auf der Lahn weiter zu rudern. Der Aufwand, eine Mehrtagestour zu planen, ist groß - sie zwischendrin immer wieder umzuplanen, noch mehr. Nachdem wir am Sonntagmorgen einen Blick auf den untergegangenen Steg geworfen haben, war schnell klar: diese Ruderfahrt endet hier. Nach dem gemütlichen Frühstück ging es ans Packen, aufräumen und Boote abriggern. Während sich einige mit der Bahn nach Hause verabschieden durften, haben andere noch beim Bus abholen und Boote verladen unterstützt.
Trotz der Unwägbarkeiten war die Wanderfahrt eine tolle Erfahrung, sowohl was das Rudern anging, als auch was die Gemeinschaftserfahrung angeht - dafür sagen wir danke an das Organisationsteam und besonders an Michael, den RWB Wanderfahrtenwart! Das Wetter wurde wie immer am Steg gemacht, bei dieser Wanderfahrt galt das umso mehr.
Falls Michael diese Tour an Pfingsten 2025 als Köln-Tour 2.0 im zweiten Versuch wieder anbieten sollte, sind wir gerne wieder dabei - gerne auch mit Sonne :)
Christine Kolbe, Laura Lukassen und Ulrike Tiebel
Outtakes:
“Ich sitze hier nicht freiwillig”
“Gib ihnen Tiernamen”
“Da hinten wird es heller”