Grußwort des Regattaleiters zur 64. Schiersteiner Regatta
09.09.2019
Liebe Teilnehmer und liebe Besucher der 64. Schiersteiner Ruderregatta,
im Namen der Rudergesellschaft Wiesbaden Biebrich heiße ich Sie herzlich in Wiesbaden willkommen.
Das Grußwort war zwar schon geschrieben, als ich mir allerdings gestern bei regnerischem Wetter bequem auf dem Sofa vor dem Fernseher den Kanalcup anschaute, war nach dem Rennen klar, ich muss nochmal an das Grußwort.
Nachdem der geübte Fachmann bereits frühzeitig im Deutschlandachter erkennen konnte, dass die Blätter nicht mehr alle gleichmäßig abgedreht wurden und danach noch ein Ruderer aufhörte zu rudern, war es eindeutig, dass sich bei dem Rennen etwas äußerst ungewöhnliches ereignete.
Fast nach Drehbuch kollabierte unsere Nummer 3 und im Anschluss daran auch noch die Nummer 2 im Hollandachter.
Wer die Bilder gesehen hat, wird sie nicht mehr so schnell los! Zum Glück für die beiden, scheinen die Zusammenbrüche glimpflich verlaufen zu sein. Die Reaktionen im Netz blieben natürlich nicht aus. Bei diesem Rennen wurde es auch für die Laien deutlich, welche Leistungen die Ruderer bei diesem aber auch anderen Rennen erbringen. Was im Fernsehen und auf der Couch als elegant und einfach aussieht, ist härteste Arbeit und Disziplin. Rudern ist ein Mannschaftssport, hier gibt jeder alles für jeden, auch wenn es weh tut. In diesem Fall ging es allerdings über die Leistungsfähigkeit hinaus. Umso schöner ist es zu sehen, wie sich die Mannschaften nach dem Rennen verhielten.
Natürlich wünsche ich mir für unsere Regatta nicht, dass die Leistungsfähigkeit der Sportler überschritten wird, doch weiß ich, dass ganz viele unserer jungen Sportler/innen wieder alles geben werden. Das macht unseren Sport aus.
Auch dieses Jahr haben wieder viele Vereine bei uns gemeldet. Auch wenn es „nur“ das zweitbeste Meldeergebnis der Geschichte der Regatta ist, wir sind froh, dass wir eine solche Regatta hier veranstalten dürfen. Auch wenn es immer schwerer wird, diese zu organisieren.
Waren es letztes Jahr die Steine an dem Sattelplatz, so versperrt nunmehr eine Woche vor der Regatta ein Schild die problemlose Zufahrt zu diesem. Was ist los in unserer Stadt, dass Sportveranstaltungen immer mehr bewusst oder unbewusst reglementiert werden? Hier wünsche ich mir für die Zukunft einfach ein wenig mehr Kommunikation!
Wir freuen uns auch dieses Jahr, dass wir Gäste aus der Schweiz (Zug) begrüßen dürfen. Aber auch unsere Gäste aus Essen kommen immer wieder gerne zu uns und sorgen dafür, dass Achterrennen in Schierstein stattfinden und unsere ebenfalls sehr lieb gewordenen Freunde aus Mainz einen Gegner finden. Überhaupt ist es keine Selbstverständlichkeit, dass so viele Sportler jedes Jahr zu uns kommen. Schön, dass ihr alle wieder bei uns seid!
Ich wünsche allen Teilnehmern/innen faire Wettkämpfe und danke allen, die bei der Organisation der Regatta helfen und damit zu ihrem Erfolg beitragen.
Es grüßt
Thomas Hanfler